In Sardiniens Hauptstadt Cagliari findest du die ganze faszinierende Vielfalt an Kultur, Brauchtum und Geschichte der Insel. Malerische, verwinkelte Gassen laden zum Schlendern ein. Die Stadt ist reich an Sehenswürdigkeiten. 🙌 Touristen zieht es vor allem in die vier historischen Stadtteile Castello, Marina, Villanova und Stampace. Wenn du ausreichend Zeit hast, solltest du sie alle besuchen. Musst du dich aber auf die Top Sehenswürdigkeiten beschränken, dann verpasse auf keinen Fall Castello.
Bastion von Saint Remy
Das Altstadtviertel Castello thront auf einem Kalksteinhügel. Der schönste Weg dorthin führt vom Hafen entlang der Via Roma, einer schönen Uferpromenade. Die Bastion von Saint Remy mit eindrucksvoller Treppe und Triumphbogen gilt als Mittelpunkt des Viertels Castello und wurde Ende des 19. Jahrhunderts errichtet, um Castello mit den Stadtteilen Marina und Villanova zu verbinden. Von einer Promenade auf dem Dach des Bauwerkes aus genießt du einen atemberaubenden Blick über die Stadt. Bänke laden zum Verweilen ein und in unmittelbarer Nähe befinden sich typisch italienische Restaurants und angesagte Bars.🍸 Besonders in den Abendstunden lohnt sich ein Besuch, denn dann taucht der Sonnenuntergang das Bauwerk in ein wunderschönes Licht.🌇
Kathedrale Santa Maria di Castello
Dieses herrliche Gebäude wurde im 13. Jahrhundert von den Pisanern im gotisch-pisanischen Stil errichtet. 1669 hat man die Kirche umgebaut. Der nun vorherrschende barocke Stil zeigt sich seitdem vor allem im Innenraum. Dieser ist prunkvoll vergoldet und mit aufwendigen Mosaiken geschmückt. Sehenswert sind die wertvollen Fresken und Skulpturen. Die Krypta beherbergt die Gebeine von 179 Märtyrern, die bei Ausgrabungen nahe der San Saturino Basilika entdeckt wurden. In den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts musste die Fassade neu errichtet werden, wobei streng darauf geachtet wurde, den ursprünglichen Stil beizubehalten.
Der Königspalast
Der Königspalast, auf Italienisch „Palazzo Regio“, ist eines der schönsten Bauwerke der Stadt. Er wurde Anfang des 14. Jahrhunderts errichtet und diente über 500 Jahre lang als königliche Residenz.👑 Gegen Ende des 19. Jahrhunderts hat man ihn umfangreich rekonstruiert und renoviert. Der Königspalast wird heute häufig für offizielle Empfänge genutzt und beherbergt den Ratssaal. Möchtest du dieses wundervolle Gebäude besichtigen, kannst du dich einer geführten Tour anschließen. Diese finden regelmäßig statt. Es lohnt sich, an einer solchen Exkursion teilzunehmen. Dabei werde auch die noch erhaltenen antiken Elemente erklärt. Regelmäßig finden im Königspalast Konzerte statt. Das ist in diesem Ambiente jeweils ein ganz besonderer Genuss.
Amphitheater
Das Anfiteatro Romano ist 1150 m² groß und damit das größte römische Bauwerk auf Sardinien. Es stammt aus dem 2. Jahrhundert vor Christi. Einst wurden hier Menschenkämpfe, Tierkämpfe und Theater aufgeführt. Bis zu 10.000 Zuschauer konnten hier beherbergt werden. Und nicht nur das: Die Bezeichnung „Amphi“ besagt, dass die Arena unter Wasser gesetzt werden konnte, um Seekampfspektakel zu veranstalten. Diese waren zu jener Zeit sehr beliebt. Während des Mittelalters und der spanischen Herrschaft hat man die Arena nicht genutzt. Später wurde die archäologische Stätte aufgerüstet und von 2000 bis 2011 für Musicals und Konzerte vor einzigartiger Kulisse genutzt.🎶 In den letzten Jahren wurden erneut aufwendige Restaurationen durchgeführt. Seit 2017 sind die größten Arbeiten jedoch abgeschlossen und das Amphitheater kann wieder besichtigt werden.
Wallfahrtskirche und Basilika Nostra Signora di Bonaria
Bei der Wallfahrtskirche handelt es sich um ein Bauwerk aus dem Mittelalter: Ihr 1324 begonnener Bau wurde 1326 vollendet. Sie besitzt eine bemerkenswerte Kapelle mit achteckigem Grundriss sowie eine wertvolle Statue der Signora di Bonaria. Neben der Wallfahrtskirche stießen Archäologen auf eine Nekropole aus römischer und vorrömischer Zeit.
Die berühmte Basilika wurde der Schutzpatronin der Seefahrer geweiht und bildet eine der symbolischen Stätten der sardischen Hauptstadt. Die Legende besagt, dass im Jahre 1370 in einer Nacht ein Sturm tobte, der eine Kiste an Land spülte. Als Anwohner diese öffneten, sahen sie erstaunt, dass darin eine Madonna lag, die eine noch brennende Kerze in den Händen hielt. Für die Sarden war das ein Zeichen, die Madonna von Bonaria nicht nur zur Schutzpatronin der Seeleute, sondern ganz Sardiniens zu machen. Angeblich geht sogar der Name der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires darauf zurück, dass die Eroberer die Madonna von Bonaria verehrten.
Der Botanische Garten
Zwar öffnete der Orto Botanico di Cagliari, der Botanische Garten, schon 1866 seine Tore, er wurde aber im Zweiten Weltkrieg zerstört. Nach Kriegsende hat man ihn von Grund auf neu angelegt. Diese wunderschöne Anlage ist ideal, um während einer Sightseeingtour zu entspannen. Du kannst zwischen einheimischen Gewächsen, zahlreichen Kakteen, Heilpflanzen sowie selten Pflanzen und solchen von anderen Kontinenten schlendern.🌴🌵 Oder auf einer Bank sitzend einfach die Seele baumeln lassen. Es gibt im Botanischen Garten von Cagliari einige archäologische Fundstätten. Dazu gehören eine römische Höhle und Zisternen. Die Anlage ist liebevoll gestaltet und wird regelmäßig gepflegt.
Das war nur eine kleine Auswahl der Sehenswürdigkeiten von Cagliari. Auch wenn die Stadt vor allem in der Hauptsaison lebendig und modern erscheint, so hat sie doch ihren mittelalterlichen Charme behalten. Das macht die sardische Hauptstadt so einzigartig. Auf Besucher wirkt sie wie ein Schmelztiegel, in dem sich alles an Traditionen und Kultur, was Sardinien zu bieten hat, mit der Moderne vermischt.