Die Karwoche – eine starke Verbundenheit zu der spanischen Kultur
Die Karwoche ist eine einmalige und aufregende Erfahrung: Bräuche, Prozessionen und einzigartige Momente großer Ausdruckskraft und Faszination, die sich jährlich auf der ganzen Insel wiederholen.
Die Prozessionen der Mysterien, die berührenden Riten der Aufrichtung des Kreuzes, Su Scravamentu, und die Begegnungen zwischen den Statuen Jesu und Maria, S‘Incontru, sind die meist verbreiteten Feierlichkeiten in den Straßen Sardiniens.
Die Bräuche haben eine starke Verbundenheit zu der spanischen Kultur, die um 1600 erblühten. Die Liturgie der Repräsentation der Passion und des Todes Christi werden auch heutzutage noch mit antiken Zeremonien mit mittelalterlicher, iberischer Herkunft verglichen.
Umhüllt werden diese iberischen Bräuche durch Elemente der campidanesischen, logudoresischen und Teile der Kultur der Barbagia Region.
Vorchristliche Bräuche, besonders die, die eine Verbundenheit zum Adonismythos haben und damit den Tod und die Wiedergeburt der Vegetation feiern, haben die Tradition des Säens ins Leben gerufen.
Diese zelebriert man am Aschermittwoch: kleine Samen, die einmal gekeimt, zu kleinen Pflanzen heranwachsen: is nenniris.
Die Teller voller Erde oder Watte, in denen die Samen heranwachsen werden in den Kapellen der Kirchen ausgestellt in denen, am Gründonnerstag die Grabmäler dekoriert werden und das heilige Sakrament angebetet wird.
In der Vergangenheit wurden diese Sprossen trockengelegt und für die Ausräucherung kleinerer Beschwerden genutzt.
Ab Karfreitag beginnen die Feierlichkeiten um das Is Misterius.
Besonders hervorzuheben ist dabei der historische Teil von der Stadt Cagliari, die sich in eine mystische Atmosphäre hüllt und uns mitnimmt auf eine Reise in die Vergangenheit.
Die Stationen des Kreuzweges
Die Stationen des Kreuzweges Via Crucis bestehen aus sieben Kirchen in denen sieben Statuen getragen werden.
Heute, am Gründonnerstag, gibt es zwei ganz besondere Highlights:
In Cagliari ist der heilige, in Trauerkleidung gehüllte Ephesius Schutzpatron der Stadt und seine Prozession ist eine der wichtigsten Ereignisse an diesem Tag, sowie der Trauerzug bis zur Kathedrale Santa Maria.
In Iglesias jedoch konzentriert man sich mit ganzem Herzen auf die Passion Christi.
Die sogenannten Coffarios (Mitbrüder) sorgen für das Aufleben und die Aufrechterhaltung dieser Tradition und man deckt für das Abendmahl.
Ostern der Tag der Auferstehung
Karfreitag steht selbstverständlich im Zeichen des Kreuzes und schon in der Früh begeben sich die Germani auf den Weg zum Ortsteil Costera mit dem sie die Darstellung und Andacht der Besteigung des Kalvarienberges Ehre erweisen wollen.
Am Abend kann man das Iscravamentu und Descenso erleben:
ein mystischer Trauerzug im Dunkeln, bei dem die Beleuchtung der Stadt ausschließlich den flackernden Fackeln gebührt.Die Anbetung des Kreuzes und Jesu erfolgt am Karsamstag, während Ostern der Tag der Auferstehung gefeiert wird.
Sie können einen beeindruckenden und typischen Umzug hier auf Sardinien erleben und einen ganz berührenden Moment zu ihren Erinnerungen hinzufügen, nämlich dann, wenn die Muttergottes und der auferstandene Christus sich auf der Straße begegnen.
Frohe Ostern!
1 Kommentar
Kommentieren →Das wird dieses Jahr sicherlich schwer für die religiösen Sarden. Nicht in die Kirche gehen zu können, keine Prozession zu Ostern. Hoffen wir, das sich das Leben bald wieder normalisiert!
Tutto il meglio <3