Wann ist die richtige Jahreszeit zum Wandern auf Sardinien?
Eine besonders schöne Jahreszeit zum Wandern auf Sardinien ist das Frühjahr. Im März und April fangen die ersten Obst- und Mandelbäume an zu blühen. Im Mai und Juni ist die ganze Insel bereits in ein üppiges Grün getaucht und mit verschiedenfarbigen Blüten bedeckt. Riesige gelbe Ginstersträucher, sowie üppige Oleanderbüsche in weiß, zartrosé und pink säumen die Straßen und Wege.
Der Naturpark von Porto Conte – ganz im Nordwesten Sardiniens
Zu einer unserer Lieblingswanderungen gehört die Tour zum Punta del Giglio mitten durch den Naturpark von Porto Conte ganz im Nordwesten der Insel. Der 5350 Hektar große Park wurde 1999 gegründet, um das Ökosystem dieser Gegend zu schützen. Die hier vorkommenden Pflanzen gehören vom wissenschaftlichen Standpunkt her zu den interessantesten des gesamten Mittelmeerraums – hinzu kommen ca. fünfunddreißig Säugetierarten und 150 Vogelarten (!!). Zu der Flora des Regionalparks gehören Steineichenwälder, Mittelmeermaccia, Gargia und Nadelbäume und die typische Nana-Palme mit den kleinen fächerförmigen Wedeln. Auch der in Italien vom Aussterben bedrohte Gänsegeier, der Gyps fulvus – das Wahrzeichen der Halbinsel von Campo Cacci meinen wir schon einige Male gesichtet zu haben.
Dir kleinen Buchten sind ideal für ein sardisches Picknick
Die Tour zur Punta del Giglio ist gut geeignet für Familien mit Kindern im Schulalter. An einer Felsküste vorbei, gelangen wir auf einfach zu gehenden und beschilderten Fußwegen zu einsamen Felsbuchten, die zum picknicken einladen. Die unterschiedlichsten Gewächse wie Erdbeerpflanzen, Zistrosen, Wolfsmilchgewächse, Myrthe und weiß blühende Asphode bringen uns und die Kinder immer wieder zum Staunen. Das Zirpen von Zikaden umgibt uns und hinter den Bäumen können wir immer wieder das türkis glitzernde und rauschende Meer erkennen. Hohe duftende Pinien, Agaven und Eukaliptusbäume stehen im Kontrast zu der überall niedrig wachsende Macchia. Ein typisch sardisches Picknick mit den vorher noch gekauften Paninis mit Schinken, etwas Pecorino und saftige Weintrauben an der alten Festung mit atemberaubender Aussicht auf die Steilküste bis hin zum Capo Caccia – ist das Ziel unserer heutigen Wanderung.
Wandersteckbrief – Nationalpark Porto Conte Sardinien
Am Eingang zum Nationalpark Porto Conte befindet sich ein großer Parkplatz. Sehr informativ sind die aushängenden Übersichtstafeln der Wanderwege im Parkgelände sowie Informationen über die dortige Flora und Fauna. Auf einem breiten Forstweg, der in den Wald aufsteigt, beginnt die Wanderung. Wir laufen kurz in Richtung Küste, um dann in der Linkskurve auf einem Pfad zum Meer hinunterzulaufen. Der erste Teil des Küstenwegs ist nicht leicht zu verfolgen, deshalb laufen wir an diesem Abzweig vorbei und folgen zunächst dem markierten Weg, der wenige Meter weiter rechts zum Meer führt. Nach etwa 10 min. sehen wir rechts unten deutlich das Wasser und können über Trampelpfade hinunterlaufen. Ab hier geht es leichter auf einem deutlich sichtbaren Pfad direkt am Meer weiter. Kurz hinter einem alten Bunker kommen wir an eine kleine Sandbucht. Der Weg bleibt nur noch ein kurzes Stück am Wasser und steigt dann zwischen Bäumen gleichmäßig hinauf bis zu einer beschilderten Wegkreuzung. Links geht es zurück zum Parkplatz. Wir laufen rechts an einer Kaserne vorbei und kommen in weiteren 15 min. zum Punta del Giglio. Der Weg führt bis vorne zur Spitze, wo die Mauerreste eines Gebäudes einen schönen Aussichtspunkt bilden. Quelle für den Wandersteckbrief „Sardinien mit Kindern“ von Stafanie Holtkamp